… und keiner wusste wo die Reise hingeht

Wenn der Autor dieses Berichtes in seinem nunmehr 50. Trainerjahr ist, kann er wohl mit Fug und Recht behaupten, dass er viele Höhepunkte erleben durfte. Und genau so kam es auch in dieser Saison. Als vor zwei Jahren die Trainingsgruppe der jetzigen AK 14 und 16 aus Trainermangel übernommen wurde, ahnte keiner, wo die Reise wohl hingeht...noch waren die jungen Athleten unbekannt.
War bereits das Vorjahr mit 24 Medaillen recht erfolgreich, so legte man 2019 mit 40 Medaillen bei Regional-, Landes- und Mitteldeutschen Meisterschaften gehörig zu. Da auch die AK 10 bis 12 mit 13 Medaillen aufwartete, zählen die Riesaer Leichtathleten mit 43 Medaillen im Regionalmaßstab wieder zu den erfolgreichsten Sportlern.
Die Leistung von Finn Schöttke (AK13) ist mit 19 Medaillen dabei die bemerkenswerteste, da er auf Bezirksebene insgesamt 13 Starts absolvierte und sie alle als Sieger beendete: das ist wohl einmalig in der Riesaer Leichtathletik-Geschichte und wird sich sicher nicht so schnell wiederholen. Mit vier Landesmeistertiteln und zwei herausragenden Kreisrekorden (Hochsprung mit 1,70 m und Kugelstoßen mit 12,58 m), die auf nationaler Ebene Platz 2 bzw. 5 bedeuten, setzte er sich selbst Maßstäbe, die es erst einmal zu verdauen gilt.
Im Vorjahr noch medaillenlos gelang Clara Kießling (AK14) eine bemerkenswerte Leistungsentwicklung mit 5 Medaillenerfolgen auf den 3 Ebenen. Trotz so mancher Trainingsprobleme erwies sich auch Isabell Stangner (W13) wieder als echter Wettkampftyp: 6 Medaillen in einer starken Altersklasse im Bezirk sprechen für sie. Hinzu kommt für beide Athletinnen, dass sie über die 300 m Hürden (Clara) bzw. Speer (Isabell) knapp an neuen Kreisrekorden gescheitert sind; die Angriffe in der Nachsaison sind vorprogrammiert ….
Zu den „Aufsteigern“ zählen zweifelsohne auch Philipp Schubert (M15) und Laura Elschner sowie Lukas Sieber in der AK13.

Während sich in Altersklassen 11 + 12 erwartungsmäßig mit Anna Harzer und Paul Günther nur zwei Athleten erfolgreich profilieren konnten, gab es mit Ben Kaaß und Christopher Toth in der AK 10 zwei Athleten, die auf sich aufmerksam machten - Ben hervorragend mit 8 Medaillen und Christopher mit drei Medaillen. Mit den abgelieferten ansprechenden Leistungen sollten auch sie in der Zukunft in der Lage sein, sich zumindest auf der Bezirksebene zu profilieren.
Dabei ist es wünschenswert, dass sich in der Frage der Trainerproblematik eine Lösung findet, da der perspektivische Trainingsaufwand durch das Ehrenamt kaum noch realisierbar ist.
Zusätzlich gilt das Riesaer Leichtathletik-Stadion als Sorgenkind. Für Trainingszwecke ist es gut ausgestattet und dank der Unterstützung der Kommune im Nachwuchsbereich gut nutzbar. Aufgrund des mangelhaften Zustandes der Bahn müssen jedoch alle Wettkämpfe außerhalb bestritten werden, was sowohl zusätzlichen finanziellen als auch zeitlichen Aufwand bedeutet. Auch beim allgemeinen Pflegezustand gibt es große Reserven, die hoffentlich zukünftig ausgebessert werden.

Text: H. Böhnisch

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